Ich lebe auf dem Land und die nächste Stadt ist ein paar Zugstunden entfernt, also komme ich nicht jeden Tag dahin. Aber wenn ich es tue, oh mein Gott. Ich wandere stundenlang, sehr langsam, halte oft inne, um eine Szene, eine Person, einen Ort oder einfach die Stimmung und das Licht zu beobachten. Ob es eine einsame Figur ist, die durch Salzburgs sonst pulsierende Getreidegasse schlendert oder mit dem Fahrrad über den schönen Residenzplatz oder eine Straße in Bozen radelt, es geht immer um die Menschen und das Gefühl, das ich bekomme, wenn ich sie beobachte und mich über sie wundere. Wir verpassen so viel, als wir durch unser tägliches Leben eilen. Das ist meine Art, die Dinge zu verlangsamen, und dabei die Bewegung und das Gefühl beizubehalten. Ein Foto kann immer so viel mehr sein als die physische Reproduktion einer Szene, und mein Ziel ist es, es zum Schimmern, zum Tanzen und zum Singen zu bringen. Ich mache das alles mit meiner Kamera, es werden keine Spezialeffekte nachträglich hinzugefügt, niemals!

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